Hans Peter Durst beim 2. UCI Paracycling Weltcup erfolgreich
Träger des UCI-Weltcup-Führenden- Trikots
Nachfolgend ein Athleten-Bericht von Hans Peter Durst über seinen Erfolg:
Mit großer Freude und überglücklich kann ich die Ergebnisse des 2. Weltcup Wochenendes mitteilen.
Im westschweizerischen Yverdon les bains am Neuburger See traf sich die Weltelite zum 2. UCI Paracycling Weltcup – eine beeindruckende Kulisse mit diesem herrlichen See umrahmt von den imposanten Schweizer Alpen.
Am Sonntag startete diese Veranstaltung mit dem Einzelzeitfahren über 14,5 Kilometer – flach entlang des Ostufers mit einigen „tricky“ Kurven auf den letzten 3 Kilometern.
Bei herrlichem Sonnenwetter ging es für uns Dreiradfahrer Klassifikation T3 ab 10:40 Uhr im üblichen 1-Minuten- Abstand von der Rampe.
So konnte ich den TT-Kurs in 22:10:44 min absolvieren – eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 38:29 km/h – Platz 1. und wichtige 30 Nationenpunkte auf dem Weg nach Rio 2016 – die ja Anfang des Jahres dann unsere Startplätze ergeben.
Die Platzierten waren der US-Amerikaner Ryan Boyle und Livio Raggino aus Itlaien – mein Dortmunder Vereinskollege bei Sturm Hombruch David Wiegmans belegte den 10. Platz mit 25:46:69.
Bei den Damen WT2 konnte meine Nationalmannschaftskollegin Jana Majunke ebenfalls erfolgreich den 2. Platz belegen.
Am Montag dann um 11 Uhr Start zum Straßenrennen – Start vor dem historischen Grand Hotel Les Bains in Yverdon.
Leider wolkenbruchartiger Regen schon beim Warmfahren und beim Start – für die Zuseher, die Veranstalter und Betreuer noch viel schlimmer als für uns Athleten.
Die Strecke war das schwerste Profil seitdem ich diesen wunderbaren Sport Paracycling ausüber – 505 HM über 30 Kilometer – dazu natürlich beim Rundkurs die Serpentinabfahrten – für uns Dreiradfahrer eine echte Herausforderung und auch Überwindung der Angst.
So war das Ziel in der Trainerbesprechung gleich am ersten Berg die Attacken mitgehen, um bei der 1. Abfahrt mit vorne zu sein um möglichen Kollissionen aus dem Weg zu gehen.
So konnten sich 5 Fahrer auf den ersten 3 ansteigenden Klometern absetzen, die jungen Wilden machten ihrem Namen wirklich Ehre und ich versuchte meine Erfahrung dagegen zu halten.
Beim 2. Anstieg versuchte ich die Attacke vom US-Boy Ryan Boyle und vom Tschechen David Vondracek mitzugehen, konnte mich sogar auf den letzten 400 Metern vor der Abfahrt etwas absetzen.
Die Beiden überrollten mich zwar bei der Abfahrt wieder – ich wusste aber für die nächste Runde, dass die Beine bei mir mitmachten.
So nutzte ich nach der 1. Zieldurchfahrt sofort den 1. Anstieg über 10 % wieder, um mich abzusetzen und konnte so mein Tempo umsetzen.
Am Ende konnte ich nach 1:03 Stundendie Ziellinie überqueren mit 39 Sekunden Vorsprung vor Ryan Boyle und David Vondracek – ein besonderes Gefühl für das gefühlt schwerste Radrennen Paracxcling in meinem noch jungen Leben 🙂
Und in der Schweiz zu gewinnen macht besondere Freude – ist die Siegprämie doch eine 300 Gramm schwere Tafel Schokolade 🙂
Leider musste David Wiegmans das Rennen aufgeben – Jana Majunke aus Cottbus konnte ihre Stärke am Berg voll einbringen und fuhr als Siegerin durchs Ziel – grandios.
Was mich aber ganz besonders freut – ich bin aktuell nun Träger des UCI-Weltcup-Führenden- Trikots – es blieb mit bislang immer verwehrt wegen Krankheit oder „Finanzmittelknappheit“ bei mindestens 1 Weltcuprennen der Saison – es ist seit Jahren ein großes sportliches Ziel von mir, diese Kategorie einmal zu gewinnen.
Die Zwischenziele sind erreicht – die entgültige Qualifikation für die WM in Nottwil vom 27.7. – 2.8. 2015 – und die Führung sowohl in der UCI Weltcup-Wertung als auch die aktuelle Führung in der Weltrangliste.
Nun gilt es in der Heimat Ruhe zu finden für die so wichtige aktive Regeneration – am Wochenende die Teilnahme am PSD-Bank Westfalen Traithlon im Kreis der Freunde – und dann die ultimative Vorbereitung auf die beiden Saisonhöhepunkte mit dem Deutschen Weltcup in Elzach/Schwarzwald und der Weltmeisterschaft im schweizerischen Nottwil – wir fahren dafür ab Ende nächster Woche mit der DBS-Nationalmannschaft nach St. Moritz ins Höhentrainingslager – Vorfreude pur.