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Leichtathletik-Hallen-DM: Tatjana Pinto kratzt am deutschen Rekord, Pamela Dutkiewicz unterliegt Cindy Roleder

Sprinterin Tatjana Pinto stellte am Samstag bei der Hallen-DM in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle mit 7,06 Sekunden den Meisterschaftsrekord über 60 Meter ein und verpasste den deutschen Hallenrekord nur um zwei Hundertstel. Die nötige Lockerheit für schnelle Läufe hatte sie sich im Trainingslager auf Jamaika geholt.

Tatjana Pinto ballte die Hände und schlug sie sich anschließend vors Gesicht. Die Sprinterin vom LC Paderborn konnte nicht fassen, was ihr als Schluss- und Höhepunkt der ersten Hallen-DM-Tags in Dortmund gelungen war. Mit 7,06 Sekunden ließ die 25-Jährige nicht nur die Konkurrentinnen klar hinter sich, sondern stellte auch den Meisterschaftsrekord von Katrin Krabbe aus dem Jahr 1991 (ebenfalls in der Helmut-Körnig-Halle erzielt) ein und steigerte ihre Bestzeit um eine Hundertstel. „Hammer, ich bin sprachlos“, jubelte die 25-Jährige im Ziel.

Dass sie einiges drauf hat, hatte Tatjana Pinto schon im Vorlauf (7,27 sec) und im Halbfinale (7,20 sec) bewiesen. Dort konnte sie auf den letzten zehn Metern den Fuß vom Gas nehmen und lag trotzdem noch ungefährdet vorn. Ihr Erfolgsgeheimnis: die nötige Lockerheit. Eine Portion davon hat die Paderbornerin vom Trainingslager auf Jamaika mit in die Heimat genommen. Drei Wochen trainierte sie auf der Karibik-Insel bei Stephen Francis, dem Coach von Doppel-Olympiasiegerin Elaine Thompson. „Man muss Spaß haben und locker bleiben, egal wer neben einem im Startblock sitzt“, so Tatjana Pinto.

Dieses Jahr wird es für die 25-Jährige noch eine Rekord-Chance geben. Sie sucht bei der Hallen-WM in Birmingham (Großbritannien; 1. bis 4. März) die internationale Konkurrenz. „Ich wollte von Beginn an eine komplette Hallensaison bestreiten“, sagte Tatjana Pinto. Erst danach verschiebt sich der Fokus Richtung EM in Berlin. Eine starke Konkurrentin in Birmingham wie in Berlin wird Mujinga Kambundji sein. Die Schweizerin steigerte ihren Landesrekord bei den nationalen Meisterschaften in Magglingen fast zeitgleich um acht Hundertstel auf 7,03 Sekunden und setzte sich damit an die Spitze der Weltjahresbestenliste.

Hürdensprint: OSP-Athletin Pamela Dutkiewicz muss sich Cindy Roleder geschlagen geben

Die mit der größten Spannung erwartete Entscheidung des ersten Tages der Deutschen Hallenmeisterschaften war das Weltklasse-Duell der Hürdensprinterinnen: Cindy Roleder (SV Halle) holte sich dabei ihren Titel von Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) zurück. Besser ins Rennen fand dabei Hallen-Europameisterin Cindy Roleder, die schon bald uneinholbar vorne lag und sich mit eingestellter Bestzeit von 7,84 Sekunden ihren Titel aus dem Vorjahr zurückholte.

„Ich hatte einen ganz schlechten Start. Und wer Fehler macht auf diesem hohen Niveau, der verliert“, zeigte sich die zweitplatzierte Pamela Dutkiewicz (7,89 sec) und Vorjahressiegerin als faire Verliererin. „Wir pushen uns gegenseitig und dann sind die Zeiten Weltklasse“, sagte eine strahlende Cindy Roleder. Als Dritte kratzte Franziska Hofmann (LAC Erdgas Chemnitz; 8,15 sec) um eine Hundertstel an der Hallen-WM-Norm für Birmingham (Großbritannien; 1. bis 4. März).

Quelle: Martin Neumann und Pamela Ruprecht / leichtathletik.de; Archiv-Bild: picture alliance

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