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Rudern: 8 EM-Medaillen für deutsches Team, Deutschlandachter gewinnt Gold

Der Deutschlandachter in Aktion (Bild: DRV/Seyb)

Bei der Ruder-Europameisterschaft in Poznań (Polen) überragte im deutschen Team wieder einmal der Männer-Achter, der sich mit den Athleten des Olympiastützpunkts NRW/Westfalen die Goldmedaille sicherte. Unsere OSP-Starterin Franziska Kampmann konnte sich im Frauen-Doppelvierer über die Silbermedaille freuen.

Nachfolgend die Pressemitteilung des Deutschen Ruderverbandes:

8 Medaillen für das deutsche Team, Deutschland-Achter holt Gold

Mit acht Medaillen im Gepäck – davon sechs in den olympischen und paralympischen Bootsklassen – fahren die Athletinnen und Athleten des Deutschen Ruderverbandes von der Europameisterschaft in Poznań (Polen) nach Hause. Damit beendet der DRV die „niederländischen Festspiele“ – die Holländer holten insgesamt elf Medaillen, darunter achtmal Gold – auf dem vierten Rang in der Nationenwertung.

Achter Titel in Folge für den Deutschland-Achter
Der Deutschland-Achter wurde seiner Favoritenrolle erneut gerecht und holte den achten Titel in Folge. Mit einem Start-Ziel-Sieg ließen Hannes Ocik/Richard Schmidt/Malte Jakschik/Jakob Schneider/Laurits Follert/Olaf Roggensack/Torben Johannesen/Johannes Weißenfeld und Steuermann Martin Sauer (Schweriner RG/RV Treviris Trier/RV Rauxel/RK am Baldeneysee/Crefelder RC/RC Tegel/RC Favorite Hammonia/RC Westfalen Herdecke/Berliner RC) der Konkurrenz aus den Niederlanden, Rumänien, Italien und Litauen keine Chance. „Es ist ein großartiges Gefühl, hier mit dem Achter Gold geholt zu haben. Besser hätte es nicht laufen können. Es war wichtig, in diesem Jahr noch einmal ein Rennen zu fahren. Wir haben der EM lange entgegengefiebert. Es ist ein super Gefühl, noch einmal was Schnelleres zu fahren, als nur die Exa auf dem Kanal“, so Newcomer Olaf Roggensack, der erst seit diesem Jahr im Achter sitzt.

„Ich bin sehr zufrieden. Wir sind gut vorbereitet hier angetreten und haben entsprechend das Ergebnis hier auch abgeliefert“, ergänzt Disziplintrainer Uwe Bender.

Frauen-Achter überrascht mit Silber
Der Knoten ist geplatzt. Nach vielen medaillenlosen Jahren hat der Frauen-Achter bei der EM mit Silber überrascht. Tabea Schendekehl, Marie-Cathérine Arnold, Frauke Hundeling, Alyssa Meyer, Alexandra Höffgen, Anna Härtl, Melanie Göldner, Sophie Oksche und Steuerfrau Larina Hillemann (RC Hansa v. 1898 Dortmund/Hannoverscher RC/DRC Hannover/RC Tegel/Neusser RV/RC Potsdam/ Donau-RC Ingolstadt/ Lübecker RG v. 1885) konnten sich vor allem über die Mitte des Rennens steigern und kurz vor der 1.500-m-Marke auf den zweiten Rang vorarbeiten. Im Ziel dann großer Jubel über die Silbermedaille. „Damit haben wir uns selbst übertroffen. Wir wollten voll unser Rennen fahren, waren voll auf uns fokussiert. Wir wussten, dass es eng werden kann, aber dass es zu Silber gereicht hat, ist richtig geil. Es hat richtig Spaß gemacht“, freut sich Alexandra Höffgen.

„Sie haben heute alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Für mich war die Platzierung nie wichtig. Mir ging es immer darum, wie sie ihre Leistung, die sie im Training gezeigt haben, hier abrufen können. Und ich bin wirklich sehr zufrieden mit dem, was sie heute gezeigt haben. Sie haben von hinten raus gearbeitet und sind dann über die Mitte gekommen. Das zeigt große Stärke und Charakter. Im letzten Jahr lagen wir noch 22 Sekunden hinter Rumänien, jetzt sind es nur noch zwei – das zeigt die großartige Entwicklung. Für uns ist das ein wirklich großer Schritt nach vorne“, freut sich Disziplintrainer Tom Morris.

Frauen-Doppelvierer holt Silber
Nach Gold im vergangenen Jahr holte der Frauen-Doppelvierer heute EM-Silber. Franziska Kampmann, Frieda Hämmerling, Carlotta Nwajide und Daniela Schultze (RV Waltrop/ RG Germania e.V. Kiel/DRC Hannover/RC Potsdam) mussten sich am Ende nur den starken Niederländerinnen geschlagen geben. „Wir wollten eigentlich gewinnen. Aber wir haben ein gutes Rennen gezeigt und ich denke, ein zweiter Platz bei der EM ist immer noch ein sehr gutes Ergebnis“, so Carlotta Nwajide und Franziska Kampmann ergänzt: „Wir sind nicht ganz so gut ins Rennen gekommen wie im Vorlauf, aber insgesamt können wir mit der Leistung zufrieden sein.“ Auch Disziplintrainer Marcin Witkowski zeigte sich zufrieden. „Die Silbermedaille ist ein gutes Ergebnis. Wir hatten ja im Vorfeld noch einmal die Positionen getauscht. Zudem hatten wir einige Krankheitsfälle während der Vorbereitung. Nach dem Vorlauf hatte ich schon etwas Appetit auf Gold bekommen, aber so ist das im Sport. Im Finale werden die Karten immer neu gemischt.“

Osborne und Rommelmann verpassen Gold nur knapp
Knapper hätte die Entscheidung im Finale des leichten Männer-Doppelzweiers nicht sein können. 13 Hundertstel fehlen Jason Osborne und Jonathan Rommelmann (Mainzer RV/Crefelder RC) am Ende zur erfolgreichen Mission Titelverteidigung. Das Duo musste sich nur den Vize-Weltmeistern aus Italien geschlagen geben. „Wir sind hierhergekommen, um den Titel zu verteidigen und Gold zu gewinnen. Wir haben am Ende auch noch einmal alles in eine Waagschale geworfen und scheitern dann im Photofinish. Wir haben uns aber nichts vorzuwerfen und freuen uns auch über Silber“, so Jonathan Rommelmann. Kurz vor dem Start gab es bei Jason Osborne noch ein kleines Problem mit den Schuhen. „Mir ist leider vor dem Start die Schnalle am Schuh gebrochen. Dadurch konnte ich den Fuß nicht richtig festschnallen. Wir haben aber noch eine Notlösung gefunden und dann hat es funktioniert.

Zeidler verpasst Medaille um zwei Hundertstel
Titelverteidiger Oliver Zeidler hat hingegen eine EM-Medaille knapp verpasst. Der Münchener lag 1.700 m lang in Führung, im Zielsprint gingen ihm allerdings die Körner aus. Am Ende fehlten zwei Hundertstel zu Bronze. Der Sieg ging an den Dänen Sverri Nielsen. „Ich lerne daraus, dass ich mich auf jeden Fall von Rennen zu Rennen steigern konnte und dass die Anderen während Corona auch nicht geschlafen haben und dass ich jetzt im Winter auf jeden Fall ordentlich ranklotzen muss“, so Zeidler nach dem Rennen.

Silber für beide Leichtgewichts-Doppelvierer
Sowohl die Frauen als auch die Männer haben im leichten Doppelvierer die Silbermedaille gewonnen. Marion Reichardt, Cosima Clotten, Elisabeth Mainz und Katrin Volk (SC DHfK Leipzig e.V. Abtlg. Rudern/Neusser RV/RU Arkona Berlin/ RC Undine Radolfzell) mussten sich nur den Weltmeisterinnen aus Italien geschlagen geben.

Joachim Agne, Jonathan Schreiber, Eric Magnus Paul und Julian Schneider (Akademischer RC Würzburg/RV Erlangen/Der Hamburger und Germania RC/Frankfurter RG Germania) mussten ebenfalls nur dem Vize-Weltmeister aus Italien den Vortritt lassen.

Zweimal Bronze im Para-Bereich
Sowohl Sylvia Pille-Steppat (Wilhelmsburger RC) als auch Marcus Klemp (1. Ribnitzer SV 1919) gewannen im Para-Einer die Bronzemedaille, für beide ist es das erste europäische Edelmetall in dieser Bootsklasse und ein toller Erfolg.

Einschätzung des leitenden Bundestrainers
Der leitende Bundestrainer Ralf Holtmeyer blickt mit gemischten Gefühlen auf die Resultate. „Mein Fazit fällt gemischt aus. Grundsätzlich kann man mit der Medaillenausbeute zufrieden sein. Olli war ja relativ dicht dran, am Ende ging ihm etwas die Kraft aus. Der leichte Männer-Doppelzweier war ebenfalls sehr nah dran an Gold. Sehr positiv bewerte ich die Leistung des Frauen-Achters. Die Mannschaft hat es aus dem Nichts geschafft, hier Silber zu holen. Die Athletinnen haben trotz des fehlenden Erfolges nie aufgegeben im Training und haben die Pause sehr gut genutzt, sich richtig in Fahrt zu bringen. Der Männer-Skull-Bereich war etwas enttäuschend. Die haben im Sommer aber auch verständlicherweise etwas länger pausiert, hier sind ja einige Athleten, die bereits Familienväter sind, schon mehrere Olympiazyklen an Bord. Da war die Olympiaverschiebung um ein Jahr besonders schwierig. Der Doppelvierer-Frauen ist gut drauf und hat es geschafft, hier die Leistung abzurufen. Grundsätzlich haben wir für das nächste Jahr eine ganz gute Ausgangsposition. Die Top-Boote vom letzten Jahr haben sich wieder stabilisiert. Da möchte ich auch ausdrücklich auch Olli Zeidler miteinbeziehen. Der Frauen-Achter kann sich in der derzeitigen Form sicherlich auch für Olympia qualifizieren.“

Quelle: Deutscher Ruderverband, Bilder: DRV/Seyb

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